Chartupdate Gold, Silber, S&P 500, DAX
Da ich gestern einen Vortrag hielt und morgen der Nächste ansteht, erhalten Sie vor der Sitzung der US-Notenbank am heutigen Abend und vor dem nächsten Premium-Marktkommentar noch ein Chart-Update.
Wie Sie wissen, bin ich davon überzeugt, dass weder das Anleihekaufprogramm noch die Zinsen im Sinne einer strikteren Geldpolitik in nächster Zeit verändert werden. Grundsätzlich ist die Sitzung des Offenmarktausschusses daher völlig uninteressant. Da die Täuschungsmanöver mittels Aussagen zu einem künftigen Exit aus der billigen Geldpolitik immer noch den Markt beeinflussen, könnte es auch heute wieder starke Schwankungen an den Märkten geben.
Dadurch, dass die Preise für Gold und Silber den ganzen Tag über schon etwas stiegen, könnte man vermuten, dass sich Insider bereits für Kursanstiege nach der Veröffentlichung der Daten positionieren, was uns leicht optimistisch stimmt.
QE4 läuft nun den 6. Monat und es wurden bereits 500 Mrd. US-Dollar gedruckt, was einer Ausweitung der Geldbasis um 18 Prozent entspricht. Dies führte dazu, dass der Shadow-Goldpreis um +1.863 USD auf 12.165 USD anstieg, was, wie Sie wissen, unser Preisziel für den Worst-Case im Deflationsszenario ist. Dass der Goldpreis im gleichen Zeitraum um 400 USD gefallen ist, während weltweit der Preis für Gold sich immer mehr diesem Preis am Terminmarkt abkoppelt, ist unter anderem auf die Erwartung eines Exits aus der billigen Geldpolitik begründet.
Nach 6 Monaten, in denen die Druckerpresse auf Hochtouren lief und auch Japan neue Notenpressen angeworfen hat, während sich gleichzeitig die wirtschaftliche Lage nach den letzten Daten weiter verschlechterte, dürfte es den Marktteilnehmern auch langsam mal dämmern, dass es vielleicht doch keinen Exit oder eine Verringerung des Ankaufprogramms geben wird. Damit müsste man den Preis nicht nur um die im aktuellen Preis enthaltene Erwartung eines Exits berichtigen, sondern auch um die 500 Mrd. neu gedruckten US-Dollars.
Da der Goldpreis in der Vergangenheit spätestens drei Monaten nach einem QE-Programm anzog, liegt das Überraschungsmoment nach sechs Monaten klar auf der Oberseite. Auf fallende Preise zu setzen wird damit täglich riskanter und dürfte zunehmend gemieden werden, was einen Trendwechsel weiter unterstützen dürfteGold nur „scheinbar“ im Dreieck
Nachdem der Goldpreis gestern Federn lassen musste, ist er heute den ganzen Tag bereits dabei sich wieder zu erholen. Auf der Unterseite kam diesem die neue kurzfristige Aufwärtstrendlinie zur Hilfe, die mit der Abwärtstrendlinie eine Art Dreieck bildet. Diese Abwärtstrendlinie sehen wir aber nicht so signifikant an und schätzen die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs nach oben höher ein, als nach unten. Da diese Abwärtstrendlinie unter der 1.400 USD Marke im Augenblick verläuft, bleibt diese Marke unser kurzfristiges Einstiegssignal. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet ab, bis der Widerstand bei 1.426 überwunden wurde.
Silber aktuell stärker als Gold
Silber zeigte sich in den letzten eineinhalb Wochen deutlich stärker als der Goldpreis. Bei 21,60 USD wurde eine neue Unterstützung gefunden und der Abwärtstrend, den es zu überwinden gilt, verläuft schon bei 21,80 USD. Der kurzfristig starke Anstieg in der Vorwoche, machte uns schon Mut, wurde durch Shortspekulanten jedoch wieder abverkauft.
Interessant wird es, wenn der Preis über 22 USD ansteigt und sich darüber halten kann. Vielleicht gelingt heute am späten Abend, nach der Sitzung der US-Notenbank, die Rückeroberung dieser Marke, was kurzfristig deutlich bullisch wäre. Unterhalb der 21,60 USD könnte der Preis wieder unter Druck kommen, doch da die letzten Versuche eines Abverkaufs scheiterten, würden wir in diesem Fall keinen starken Rücksetzer mehr erwarten. Spätestens über 23 USD wird Silber ein Kauf im Augenblick und für schnelle Trader über 22,30 USD.
Aktienmärkte an Widerstand
Der amerikanische S&P 500 erreichte heute am frühen Morgen bereits einen Widerstand und im Vorfeld der FED-Sitzung fehlte diesem die Kraft, diesen zu überwinden. Solange der Widerstand bei 1.655 USD nicht überwunden wird, bleiben wird auf der Shortseite, die wir heute antizyklisch eingenommen hatten und mit dem Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends eine erste Bestätigung fand.
Auch der DAX war heute an einem Widerstand angekommen und wurde seither verkauft. Erst über 8.290 Punkten würde hier wieder ein Kaufsignal entstehen S&P 500 DAX