Chartupdate Rohöl, Orangensaft, Gold und Silber
ROHÖL WTI | KURZ VOR DEM EINBRUCH?
Zuletzt wies ich auf die extreme relative Schwäche in den Terminmarktdaten für Rohöl hin. Bis jetzt scheint es weiterhin ein Überangebot am Ölmarkt zu geben und der relativ hohe Preis ist nicht gerechtfertigt. Zusätzlich gibt es eine spekulative Extremposition am Terminmarkt, die ein enormes Potenzial für einen Long-Drop bietet. Es sieht weiterhin danach aus, als würde unsere Prognose, dass der Ölpreis um 10 Dollar bis in den Bereich von 42$ bis 43$ fallen könnte, eintreffen. Das CRV (Chance/Risiko-Verhältnis) dafür ist jedenfalls sehr hoch.
Charttechnisch konnten beim Rohöl keinen neuen Zwischenhochs ausgeformt werden und der Preis ist gefährdet für einen Long-Drop, sobald dieser unter 50,50$ je Faß fällt. Wir haben, wie letzte Woche angekündigt, erste Shorts eröffnet und den kurzen Anstieg auch noch einmal antizyklisch genutzt dafür. Wir hoffen die nächsten 2-3$ weitere Shorts eröffnen zu können, um dann bei ca. 43$ die Gewinne ganz mitzunehmen. Für den Fall, dass seitens der OPEC plötzlich noch einmal Meldungen kommen, die kurzfristig den Preis nach oben heben, haben wir Stop Loss Orders gesetzt für unsere Positionen.
ORANGENSAFT | IM FREIEN FALL
Vor zwei Wochen schrieb ich, dass das Umfeld für einen stark einbrechenden Orangensaftpreis ideal ist. Die Saisonalität dreht auf bärisch und der Terminmarkt notiert auf einem Extremniveau, während sich relative Schwäche zeigt. Perfekter könnten die Signale nicht sein und so muss man jedes charttechnische Verkaufssignal auch annehmen. Den Zielbereich definierte ich vor zwei Wochen bei 100 US-Cent bis 110 US-Cent. Mittlerweile fiel der Preis von 184 US-Cent auf 167 US-Cent und noch ist genügend Platz am Markt für weitere Shorts. Wenn eine Blase im Preis für Orangensaft platzt, dann neigt der Preis dazu ohne große Korrekturen zu fallen, was man entsprechend berücksichtigen sollte.
GOLD | FÄLLT GOLD ZURÜCK UNTER 1200$
In der Spitze erreichte der Goldpreis 1.218$, doch fiel der Preis nun zurück auf 1.200$, wobei der Aufwärtstrend gebrochen wurde. Dies ist nicht gut. Jetzt wird sich zeigen, ob es sich nur um einen technischen "Pull Back" an das Ausbruchsniveau handelt und der Preis danach wieder ansteigen wird oder ob die Unterstützung gebrochen und ein Verkaufssignal ausgelöst wird. Im letzteren Fall dürfte es zu einem Long-Drop und einen Preisrückgang auf 1.130$ oder tiefer kommen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Silberpreis sowie der Goldpreis in Euro auch ihre kurzfristigen Aufwärtstrends gebrochen haben.
Auch beim Gold in Euro wurde der Aufwärtstrend gebrochen. Fällt der Preis jetzt zurück in den Abwärtstrend, so besteht die Gefahr, dass der Goldpreis in Euro bis zum langfristigen Aufwärtstrend bei 1.050€ fällt. Gold muss sich jetzt also über dem Abwärtstrend halten, sonst handelte es sich nur um eine Zwischenkorrektur zum Jahresbeginn.
SILBER | Widerstand nicht überwunden
Was mich an dem zweiten Kaufsignal im Gold zweifeln lässt, ist dass der Silberpreis immer noch in der normalen Range einer kurzfristigen Zwischenerholung notiert und die Widerstände intakt sind, während die CoT-Daten praktisch miserabel sind.
Zuletzt schrieb ich: "Mit aktuell 16,90$ je Feinunze ist Silber immer noch ein Stück von einem prozyklischen Kaufsignal entfernt, das erst über 17,30$ kommt. Kann sich der Goldpreis nicht über 1.200$ behaupten, sondern fällt dieser zurück, wird der Silberpreis schnell das letzte Zwischentief bei 15,70§ wieder erreichen. Die CoT-Daten unter Berücksichtigung des Open Interests noch genauso schlecht, wie zuvor bei über 20$, was mir bei einer Longposition im Moment große Bauchschmerzen bereiten würde. Silber braucht exogene Faktoren, die den Preis treiben, sonst wird das eher nichts mit einer kurzfristigen Rallye."
Der Silberpreis konnte den Widerstand bei 17,30$ bisher nicht überwinden. Es droht ein Rückfall bis auf 15,90$ und tiefer, da der Terminmarkt so schlecht ist. Gold muss jetzt über 1.200$ bleiben und weiter ansteigen, sonst hat Silber keine Chance für einen weiteren Anstieg.
Silber in Euro hat den Abwärtstrend noch nicht mit Sicherheit überwunden. Auch hier gilt das Gleiche wie bei Silber in USD. Erst mit einem Anstieg über den Abwärtstrend und einem weiter ansteigenden Goldpreis gibt es ein Kaufsignal im Silber.