CoT Report | Open Interest bei Gold fällt um 9,2% | & Chartupdate Silber | Platin | Palladium

10.06.2013 09:14

Gold | Open Interest fällt um 9,2%: 

Der Anstieg um 18,40 USD im Goldpreis auf 1.399 USD vollzog sich mit einer Ausweitung der spekulativen Position um über 5 Tsd. Kontrakte. In der größeren Aufschlüsselung ist es interessant zu sehen, dass die Produzenten auch 4,5 Tsd. Kontrakte long gingen. Daher verwundert es, dass der Preis dennoch so schwach war. So eine Entwicklung ist eher ungewöhnlich. Auf der Shortseite standen hingegen die Swap Dealer und auch die Kleinspekulanten setzten mit 2 Tsd. Kontrakten auf fallende Preise. Was jetzt zusätzlich noch bullisch wirkt, ist dass das Open Interest zur Vorwoche um über 9% kollabierte, nachdem es ohnehin schon niedrig war. Unter dem Strich blieb bei den Produzenten damit ein Aufbau von 1.100 Kontrakten, was klar bullisch ist. Im Vergleich dazu, hat sich die Positionierung der Produzenten stark verbessert, trotz eines Preisanstieges um 18 USD! Die BIG 4 haben Ihre Netto-Longposition um einen Tag auf 6 Tage der Weltproduktion unterdessen ausgebaut. (Siehe letzte Seite.)

Silber | Leicht bullischer zur Vorwoche

Der Preis für Silber blieb mit einem kleinen Plus von gerade 20 US-Cent praktisch unverändert. Das Managed Money ging, so wie es sein sollte, leicht long. Doch auch die Produzenten kauften netto 322 Kontrakte hinzu. Die aggregierten Daten sind so bullisch wie noch nie und der C/OI Indikator zeigt ein neues Extremhoch! Als der Preis dabei war die Kaufmarke von 32,50 USD zu durchbrechen, wurde dieser anscheinend zweimal nach unten hin manipuliert, da JP Morgan und Co. ihre Shortposition um vier Tage der Weltproduktion ausbauten. Da der Preis sich dabei auf Wochensicht nicht veränderte, war dies ein signifikanter Hinweis. Der CoT-Report war noch nie so bullisch für Silber in der 12-jährigen Hausse! Eine Trendumkehr mit darauf folgendem starken Preisanstieg steht unmittelbar bevor und längst aus.

Platin | Position leicht verbessert Kurzfristig: Die Spekulanten gingen um über 2.000 Kontrakte long und sorgten für einen Preisanstieg um 2,3%. Die Produzenten bauten aber kaum neue Shortpositionen auf, was kurzfristig bullisch ist. Die Swap-Händler übernahmen den Rest der Kontrakte.
 
Kurzfristig: Das Bild hat sich verbessert, doch ist das Open Interest immer noch extrem hoch, was das Bild wieder eintrübt. Ein Rücksetzer auf 1.400 USD ist weiter möglich. Die Positionen der Händler sind im bullischen Breich angekommen, auch wenn das Kaufsignal noch nicht erreicht wurde. Die 200-Tagelinie sollte kurzfristig noch einmal zum shorten genutzt werden. Mittelfristig: Das Preispotenzial ist aktuell noch zu gering und die Gefahren sind zu groß. Das Open Interest ist immer noch extrem hoch und sollte abfallen, bevor irgendwann grünes Licht gegeben werden kann!

Palladium: Leichte Schwäche zur Vorwoche | Siehe Terminmarktreport "METALLE"

Kupfer: Unverändert zur Vorwoche | Siehe Terminmarktreport "METALLE"

Kurzfristiger Chart-Check

GOLD: 

Der Preis wurde über der Marke von 1.400 USD zweimal ausgebremst, was uns schon etwas nervös machte. Zum Freitag ging es dann nach unten weg. Gelingt dem Goldpreis nun die Stabilisierung, dann war das noch einmal ein Manöver, um die Longpositionen abzufischen.

Wir gingen über 1.400 USD wieder long und wurden am Freitag wieder ausgestoppt. Diese Widerstandsmarke erweist sich als ziemlich widerspenstig. Trader können über 1.390 USD einen Einstieg probieren oder warten eine Rückeroberung der 1.400 USD-Marke ab. Dass es sich dann nur um einen Pull Back an das Ausbruchsniveau handelt, ist in dieser Chartformation sehr unwahrscheinlich. Mittelfristig agierende Investoren warten eine Rückeroberung der 1.400 USD ab oder aber, um ganz sicher zu gehen, bis der Preis über 1.420 USD angestiegen ist. Unter den heutigen Tagestiefs heißt es glattstellen.

SILBER: 

Da Gold über der Marke von 1.400 USD nicht an Momentum gewinnen konnte, sahen wir in der Analyse von Freitag für den Silberpreis kurzfristig noch einmal Gefahr. Silber erhielt in den letzten Wochen zweimal, als es gerade die 23,50 USD überschreiten wollte, einen starken Schlag versetzt, während JP Morgan und Co. gleichzeitig ihre Netto-Shortposition um 4 Tage der Weltproduktion erhöhten. Dies bereitete uns etwas Stirnrunzeln und lies und lässt uns kurzfristig noch wachsam sein.

Silber war nun drei Wochen in einer Handelsspanne zwischen 22,10 USD und 23,50 USD gefangen. Der schwache US-Dollar sorgte zwar dafür, dass letzten Donnerstag ein Dreieck beim Silber nach oben verlassen werden konnte, doch folgten kaum Anschlusskäufe. Auch Gold konnte nicht über der Marke von 1.400 USD hinzugewinnen und beide Metalle entwickelten kein Momentum. Die Bewegung von Donnerstag zeigte bereits relative Schwäche. Das Tief beim Silber von 22,10 USD wurde mit Ausnahme des 10-Minuten-Flashcrashs vom Pfingstmontag am Freitagnachmittag zum ersten Mal unterschritten. Der Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend entpuppte sich heute als False Break, nachdem mit dem stärkeren US-Dollar die Edelmetalle auf Tauchfahrt gingen.

Im besten Fall handelt es sich bei dem Fall unter die Marke von 22,10 USD um ein Abfischen von Longpositionen und der Silberpreis wird nun zum Wochenbeginn wieder zulegen und in die Handelsspanne zurücklaufen. Dies wäre natürlich ein sehr bullisches Signal was diejenigen, die Freitag verkauften, zum Wiedereinstieg zwingen würde. Gelänge in der Folge der Sprung über die Oberseite des Trendkanals bei 23,50 USD, so würde bei 24,50 USD der erste Widerstand warten und der Nächste darüber erst bei 26,50 USD. Von dort aus wäre eine erneute kurzfristige Korrektur bis in den Bereich von 25 USD bis 24 USD möglich, da das Managed Money hier versuchen könnte, noch einmal die Shortseite zu spielen. Trader versuchen frühestens mit der Rückkehr in die Tradingrange einen Einstieg oder um ganz sicher zu gehen erst über 23,50 USD und setzen dabei enge Stopps für jede Position. Mittelfristig agierende Investoren warten ein Kaufsignal mit Preisen über 23,50 USD ab und setzen einen Stop Loss bei 23,20 USD für ihre erste Positionen, der später einfach auf das Einstiegsniveau nachgezogen wird. Sollten Silber und Gold weiterfallen, wird die Einstiegsstrategie auf einem tieferen Niveau neu überdacht.

SuP 500: 

Rückenwind für die Edelmetalle könnte wieder vom Aktienmarkt kommen. Der S&P 500 hat einen Kreuzwiderstand erreicht und scheint sein Momentum zu verlieren. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist kurz davor gebrochen zu werden und in diesem Fall könnte der Index wieder Richtung 1.600 Punkte marschieren. Eine Topbildung mit einer trendlosen Phase auf der Oberseite würde reichen, um den Fokus der Marktteilnehmer auf die Edelmetalle zu richten und ein Setup zu bilden, von dem aus ein späterer Einbruch des Aktienmarktes eine Flucht in die Edelmetalle auslösen könnte. Im Augenblick versuchen wir short in den S&P 500 einzusteigen - über 1.650 Punkte sollte man dies jedoch erst einmal verschieben und die Longseite bevorzugen bzw. besser an der Seitenlinie stehen, bis sich die Situation aufklart.


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