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EZB legt sich auf niedrige Zinsen fest
Die Europäische Zentralbank beließ gestern all ihre Zinssätze auf unverändert niedrigem Niveau - was sollte Sie auch sonst tun bei steigender Arbeitslosigkeit und einer sich aus den Krisenländern heraus ausweitenden Rezession.
Die Märkte hat es jedoch überrascht, dass Mario Draghi betonte, dass die Geldpolitik auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Zinsniveau für einen längeren Zeitraum verbleiben wird (6-12 Monate), auch wenn er für das Jahr 2014 „eine wirtschaftliche Erholung“ erwarte. Der gesamte Rat wäre sich einstimmig einig, diesen Ausblick zu geben.
Hatte der Markt nicht aufgrund der wirtschaftlichen Erholung mit einer Normalisierung des Zinsniveaus gerechnet? Es sollte nun jedem klar werden, dass niedrigere Leitzinsen und steigende Renditen bei den Staatsanleihen nicht zusammenpassen. Wenn Draghi also von einer nochmaligen Zinssenkung spricht, meint er gleichzeitig einen neuen Ankauf von Staatsanleihen, der wahrscheinlich nicht mehr so weit in der Zukunft liegen dürfte, um das Bankenkartell zu schützen. Die EZB wird also noch länger reichlich Liquidität zur Verfügung stellen und von einem „Exit“ kann keine Rede sein. Dies wird durch die Aussage, dass das Anleihekaufprogramm OMT in den Startlöchern stehe, nur unterstrichen.
Mehr Liquidität, niedrige Zinsen und eine negative Realverzinsung kann für die Edelmetalle erst einmal nur eines bedeuten: Es geht kurzfristig wieder bergab. Der Inflationsindikator darf natürlich unter keinen Umständen auf solche Meldungen mit steigenden Preisen reagieren – womöglich käme der Finanzmarkt sonst noch auf die Idee, es gebe einen Zusammenhang zwischen der Inflation der Geldmenge und steigenden Preisen. [sic!]
Chartupdate für Gold und Silber
Gold hält sich bisher auf der Unterseite der Unterstützung bei 1.243 USD. Ein Ausbruch über den Widerstand bei 1.275 USD scheiterte am Dienstag und es kam nicht zu einem Kaufsignal. Gestern wurde ebenfalls ein erneuter Ausbruchsversuch vereitelt und seither bewegt sich der Preis in einem Abwärtstrend. Gelingt Gold nun in den nächsten Stunden der Sprung auf 1.250 USD, so läuft der Preis wieder zur Oberseite der Tradingrange und die Formation könnte sich dennoch nach oben auflösen. Gibt der Preis hingegen weiter nach, liegt die nächste Unterstützung bei 1.220 USD, wobei sich das charttechnische Bild wieder einmal verschlechtert hat. Nach dem Tageschart sollte eigentlich eine Preiserholung von mindestens 1.325 USD drinnen sein.
FAZIT: Das Kaufsignal kam nicht – Gold ist weiter in jeder Zeitebene zu shorten. Erst wenn Gold über 1.275 USD ansteigt, gibt es ein erstes kurzfristiges Kaufsignal und das Bild hellt sich auf.
In der Vorwoche hielt sich der Silberpreis stärker als Gold, während er sich insbesondere seit gestern plötzlich schwach zeigt. Gestern wurde noch der Versuch unternommen die Marke von 20 USD zu überwinden, doch seither ging es um 70 USc bergab. Die nächste entscheidende Unterstützung liegt bei 19 USD. Fällt diese, so sollte man jede kurzfristige Longposition abstoßen. Erst wenn der Preis wieder über 19 USD notiert, kann man wieder long gehen.
FAZIT: Das Kaufsignal kam auch bei Silber nicht. Die Unterstützung bei 19,50 USD wurde heute gebrochen. Fällt die Unterstützung bei 19 USD, sollte man keine Longposition mehr haben. Ein Kaufsignal ergibt sich erst mit Preisen über 20,20 USD.
Schnellübersicht
In der Schnellübersicht finden Sie die Zusammenfassung der wichtigsten Rohstoffe und der Aktienmärkte. Sie sehen die Positionierung am Terminmarkt (CoT-Report), in welchem übergeordneten Trend sich der Basiswert im Augenblick befindet, eine kurzfristige Empfehlung sowie unsere Prognose im kurz (1-3 Monate) und mittelfristigen Bereich (3-12 Monate).
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Gesamtbetrachtung zu den Minen
Die Minenindizes befinden sich immer noch im freien Fall, weshalb jede charttechnische Prognose auf tönernen Füssen steht. Auch im HUI scheint eine Trendwende möglich, doch sind die Indizen dafür bisher sehr mager. Mutige, die jetzt bereits zugreifen, könnten das Tief erwischen, doch sich ebenso gut noch die Finger verbrennen. Die Crux bei diesem Minencrash ist die, dass wir heute nicht wissen, wie lange und wie stark Gold und Silber gedrückt werden. In den 80ern näherte sich der Goldpreis immer schneller seiner fairen Bewertung, wogegen er sich heute durch die Manipulation so weit von dieser entfernt hat, wie noch nie in seiner Geschichte. Trotz erhöhter Produktivität ist es den Minen aufgrund der stark steigenden Kosten bei augenblicklichen Gold- und Silberpreises nur schwer profitabel zu arbeiten. Hält dieser Zustand länger an, könnte dies die Reserven einiger Minen aufzerren und den gesamten Sektor weiter unter Druck bringen, womit eine Erholung nur begingt stattfinden würde. Dennoch sollte man prozyklischen Kaufsignalen bei den Minen folgen, die es bis dato jedoch noch nicht gibt.
Kinross Gold Corp
Kinross Gold Corp. hat sich zuletzt gut gehalten im Vergleich zu den anderen Minen. Nach einer Erholungsbewegung von 4 USD auf 5 USD gab es noch einmal einen Rückgang auf 3,60 USD. Damit wurden die Tiefs seit 2002 leicht unterschritten. Real - abzüglich Inflation - ist die Mine natürlich viel billiger als der nominale Wert von 2002.
Die 4-USD-Marke ist eine starke Unterstützung, die Halt bieten könnte. Hält diese nicht, liegen die nächsten Unterstützungen bei 3 USD und bei 2 USD. Die Indikatoren zeigen bullische Divergenzen, sodass ein antizyklischer Kauf bei der Unterstützung von 4 USD interessant scheint. Letztlich greift man bei einem Kauf zum aktuellen Zeitpunkt trotzdem in ein fallendes Messer mit entsprechendem Risiko, da sich noch keine Trendwende abzeichnet.
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Rainy River Resources
Die kanadische Rainy River Resources hatte bei 1,50 USD eine starke Widerstandsmarke aus dem Jahr 2009 erreicht, die nun als Unterstützung fungiert. Auch hier zeigen die Indikatoren bullische Divergenzen. Eine Abwärtstrendlinie verläuft mit der 200-Tagelinie bei 3 USD. Mit aktuell 2,60 USD ist ein Kauf zu riskant, da der Widerstand zu nah ist. Sollte die Mine noch einmal bis auf 1,60 USD fallen, wäre hier ein antizyklischer Kauf möglich. Steigt der Kurs hingegen weiter, sollte man mit einem prozyklischen Einstieg warten, bis die 200-Tagelinie mit Kursen über 3,20 USD genommen wird. Wenn es das Kaufsignal gibt, sollte der Kurs sofort danach stark ansteigen - tut er es nicht und der Preis fällt wieder unter die 200-Tagelinie, sollte man wieder aussteigen. Im Moment wartet man am Besten auf ein weiteres Signal oder nochmals billiger Kurse.
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Sailver Wheaton
Die Unterstützung bei 17 USD hatte nicht gehalten und der erwartete Abverkauf bis 13 USD kam. Bei 13,90 USD setzten jedoch bereits Käufe ein. Der Abwärtstrend ist intakt. Auch hier zeigen die Indikatoren bullische Divergenzen und die Aktie ist überverkauft. Bei aktuell 15 USD ist ein interessantes Kaufniveau erreicht. Hält die Unterstützung nicht, so wäre ein nochmaliger Abverkauf bis 10 USD möglich - aktuelle halten wir dieses Szenario eher für unwahrscheinlich.
Zwischen 13 USD und 15 USD scheint ein erster antizyklischer Kauf interessant. Noch gibt es kein prozyklisches Kaufsignal, weshalb man aktuell nur eine ganz kleine erste Position kaufen darf. Ein Stop Loss bei 13,50 USD sollte daher auf jeden Fall platziert werden.
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