Weihnachtsrallye - Gold und Silber brechen Abwärtstrends

24.12.2019 16:16

Es war der 23. Dezember 1913, einen Tag vor Weihnachten, während fast alle US-Abgeordneten bereits im Urlaub waren, als korrupte Politiker gegen die amerikanische Bevölkerung und die US-Verfassung putschten. Damals reichte die einfache Mehrheit der anwesenden Abgeordneten aus, um Gesetze zu verabschieden. (Bei uns bekannt durch Claudia Roths „Wir sind der Meinung, dass die Beschlussfähigkeit gegeben ist.“) Mit 43 zu 25 Stimmen wurde der „Federal Reserve Act“ verabschiedet, was die Geburtsstunde der US-Notenbank war. Seither operiert die FED außerhalb des Machtbereichs der US-Regierung, druckt Geld, manipuliert die Kreditvergabe und die Zinsen mit dem Ziel der Umverteilung des Wohlstands von der Bevölkerung an den Staat und seine Günstlinge.

Durch die Federal Reserve kann jegliche Staatsfinanzierung über die Druckerpresse finanziert werden und der Staat immer weiter in der freien Gesellschaft wie ein Krebsgeschwür wuchern. Letzte Woche hatte die US-Regierung ein 1,4 Billionen Ausgabenpaket verabschiedet, um einen erneuten Regierungsstillstand zur Weihnachtszeit abzuwenden. Damit wird die US-Verschuldung auf neue Rekordhöhen ansteigen (Aktuell 23,1 Billionen US-Dollar) Die Federal Reserve pumpt unterdessen hunderte Milliarden Dollar in den Repomarkt, um einen Anstieg der Zinsen zu verhindern. Als die FED mit ihren Injektionen im September begann, sollten diese vorübergehend sein und nun laufen sie bereits seit drei Monaten und sollen bis Mitte nächsten Jahres fortgeführt werden. Der Goldpreis bleibt in einem derartigen Umfeld, das die Kaufkraft der Fiat-Währungen aushöhlt, fundamental gut unterstützt.

Die Bilanz der US-Notenbank stieg in den letzten zwei Wochen wieder dramatisch an Die Bilanzsumme wächst aktuell so stark wie bei den letzten QE-Programmen

Vor einem Jahr erreichte der US-Aktienmarkt anhand des Dow Jones mit 21.792 Punkten an Heiligabend sein Crashtief, nach einem Einbruch um über 23% binnen dreier Monate. Am 23. Dezember hatte der ehemalige Goldman Sachs Mann und amtierende Finanzminister der USA, Steven Mnuchin, die Vorstände der sechs größten Banken angerufen, nachdem der Dow Jones im Dezember um 15% gecrasht war. Mnuchin, der sich vorgenommen hatte das Blutbad am Aktienmarkt zu beenden, trat auf die Bildfläche und versicherte, dass die Banken liquide wären, Kredite vergeben könnten und die Märkte ordentlich funktionieren würden. Dann folgte eine Aussage, worauf die Märkte sofort eine Trendwende einleiteten und wieder rasant zu steigen begannen.

Wahrscheinliche Eingriffe des PPT in den Aktienmarkt

Mnuchin kündigte Gespräche mit der „Working Group on Financial Markets“ des US-Präsidenten an, deren Vorsitz er leiten werde, um koordinierte Anstrengungen zu diskutieren, damit normale Marktoperationen sichergestellt würden. Die „President’s Working Group on Financial Markets“ oder umgangssprachlich auch „Plunge Protection Team“ (PPT) genannt, wurde mit der Executive Order 12631 am 18. März 1988 von Präsident Ronald Reagan geschaffen. Das PPT wurde gegründet, um herauszufinden, was den Crash um 22% von 1987 am schwarzen Montag verursacht hatte und um solche Ereignisse durch gezielte Eingriffe künftig zu verhindern und sicherzustellen, dass Märkte geschmeidig funktionieren und um Crashs zu verhindern.

Seit Mnuchins Telefonanruf und der gefolgten Ankündigung stieg der Aktienmarkt immer weiter an. Ein Jahr, drei Zinssenkungen und ein neues getarntes QE-Programm später, erleben wir aktuell eine gigantische Weihnachtsrallye am Aktienmarkt, wobei der Dow Jones heute ein neues Allzeithoch bei 28.598 Punkten erreichte, was einem Plus von 31% zum Vorjahr entspricht. (S&P 500 +37%) Die Aktien des Elektroautobauers Tesla erreichten in einem gigantischen Short-Squeeze heute erstmals 420$, nachdem vor einem halben Jahr in einer Verkaufspanik die langfristige Unterstützung bei 180$ erreicht wurde. Tesla ist aktuell nur noch 10% davon entfernt den Volkswagen Konzern vom zweiten Platz in der Marktkapitalisierung abzulösen.

Billiges Geld, dass die Notenbanken in die Märkte pumpen, bläst die Assetblase immer weiter auf und hat viele Bären auf dem falschen Fuß erwischt, was nun zu diesem Short Squeeze geführt hat. Vor einem Jahr waren wir fest davon überzeugt, dass die Politik und die FED eingreifen werden, um diesmal einen zweite Lehman-Brothers Situation zu verhindern und dies letztlich auch die Edelmetallpreise befeuern würde. Wir behielten Recht und die FED sowie die EZB schlugen sofort eine Kehrtwende ein, als die Aktienmärkte unter die Räder kamen und die Kredit- und Finanzmärkte wieder am Abgrund standen. Ein deflationärer Crash wurde abgewendet und nun ist die Inflation das Thema, das langsam in die Köpfe der Investoren dringt.

Die Inflation ist auch der Grund, warum sich insbesondere der Goldpreis so stark halten konnte in den vergangenen Wochen, obwohl die Aktienmärkte von einem Allzeithoch zum Nächsten anstiegen. Unsere Prognosen, wonach der Goldpreis von 1.550$ auf 1.440$, Silber von 19,20$ auf 16,60$ und Platin von 1.000$ auf 880$ korrigieren sollten, trafen alle ein. In den letzten beiden Handelstagen konnten Gold und Silber ihre Abwärtstrends verlassen, was grundsätzlich ein bullisches Kaufsignal bzw. das Signal zum Eindecken von etwaigen Short-Positionen gab.

Gold konnte den Abwärtstrend in den letzten beiden Handelstagen durchbrechen Silber sprang bereits am Freitag, noch vor dem Goldpreis, über seinen Abwärtstrend

Never short a dull market

Die Terminmarktdaten für Gold und Silber sind noch keineswegs bereinigt, weshalb eine dynamische Aufwärtsbewegung trotz des Trendbruchs fraglich ist. Die Terminmarktdaten für Platin zeigen sogar relative Schwäche und eine historische Extremposition, was im neuen Jahr eine neue Chance für einen Short-Trade liefern dürfte.

Die Weihnachtszeit über Neujahr ist die einzige Zeit des Jahres, in der sich so ziemlich alle professionellen Trader in den Urlaub verabschieden und erst in der zweiten Handelswoche des neuen Jahres, ab 6. Januar, wieder an ihre Handelsplätze zurückkehren werden. Die Umsätze gehen in dieser Zeit daher stark zurück und kleinste Meldungen können die Kurse und Preise stark verändern. Die Abwesenheit der professionellen Trader und Hedger, die oftmals short gehen, sorgt dafür, dass Notierungen gerade in dieser Zeit tendenziell eher haussieren. Diese Preisbewegungen sind jedoch nicht repräsentativ und sagen nicht viel über die weitere Entwicklung im neuen Jahr aus, sobald die Profis und Commercials an ihre Handelsplätze zurückkehren. Nachdem unsere Preisziele für Gold und Silber erreicht wurden, standen wir ohnehin abseits und mit dem Trendbruch der letzten beiden Tage bleiben wir jetzt auch auf der Seitenlinie über die Feiertage und genießen die ruhigen Tage fern ab von dem täglichen Auf und Ab an den Märkten sowie dem Irrsinn in der Politik.

An dieser Stelle wünschen wir allen Lesern unseres Research ein frohes Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und einen guten Start in ein erfolgreiches neues Jahr 2020!

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest und besinnliche Feiertage!


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